Glasmuseum Frauenau

Vorproduktion und Nebenwerkstätten

Viele Ofenmaurer sind von Böhmen hergekommen. Ich habe jeden gekannt. Der Passauer war der Ofenbaumeister gewesen, der hat sein Geschäft drinnen in Böhmen gehabt. Die sind ins Ausland gegangen, überall sind die gewesen. Aber durch das Kriegsende ist alles flöten gegangen.

Die ganzen Ofenbauarbeiten in Theresienthal sind über die böhmische Ofenbaufirma Passauer gegangen. Nach dem Krieg hat es der Wagenbauer in Zwiesel übernommen.

 

Glasofenbauer, geb. 1930

Ganz früher ist mit Holz geheizt worden, da ist in der Kieshütte unten eine große Kreissäge gestanden. Dort hat man Holz geschnitten, das Holz ist mit dem Rollwagen herübergefahren worden und drüben in den Generator zum Vergasen hineingeworfen worden. Dort unten war das Feuer, von dort ist das Gas in den Ofen geleitet worden.

Und dann später haben wir schon mit Kohlen geheizt. Kohlengas ist da gemacht worden. Das war eine ganz große Umstellung. Das Purren, da hätte man direkt Gehörschutz gebraucht.

Dann hat man eine Zeitlang mit Öl geheizt, bis umgestellt worden ist auf Flüssiggas, dann erst ist das Erdgas gekommen, so ist das alles entstanden.

 

Abteilungsleiter, geb. 1931

Jede Glashütte hat eine andere Zusammensetzung. Der Quarzsand ist das Hauptmaterial.

Also, der Quarzsand, Soda, Kalk, Pottasche, Borax, Salpeter, Bleioxid, und dann noch Oxide, wenn ein Farbglas gemacht wird. Die Pottasche ist das teuerste Material, die bringt dem Glas den Glanz.

 

Glasschmelzer, geb. 1910 

 

Die Schmelze hat zehn Stunden gedauert, auf knapp 1500°. Wenn das Glas fertig gewesen ist, dann ist abgestellt worden auf eine niedrigere Temperatur. Das ist dann zwei Stunden so dahin gelaufen.
Und dann hat der Schürer den Ofen wieder überwachen müssen.
Wenn die Glasmacher gekommen sind, hat der Ofen die Arbeitstemperatur wieder haben müssen. 

 

Glasschmelzer, geb. 1910

 

Die Häfen halten unterschiedlich lang, es kommt darauf an, was du schmilzt. Wenn Blei geschmolzen wird, sind die Häfen nach 16, 18 Wochen fertig gewesen. Die haben wir dann unbedingt wechseln müssen, weil schon die Brocken reingefallen sind, wenn sie die Scherben eingelegt haben. Bei Kristallglas haben wir die Häfen schon 25, 30 Wochen drin gehabt.

 

Betriebsleiter, geb. 1946

Wir haben Papierschnitte bekommen, die waren so groß, wie das Glas hat werden müssen. Nach diesem Schnitt habe ich die Form rausgedreht. Wenn man den Papierschnitt hinein geschoben hat und er ist ganz waagrecht drin gewesen, dann hat es genau gepasst. Das hat genau stimmen müssen.

Und dann hat man die Form von der Drehbank heruntergeschlagen, in der Mitte auseinander gespalten und mit Klammern zusammengehängt. Dann ist die Form in die Hütte gekommen.

 

Holzformenmacher, geb. 1928