Glasmuseum Frauenau

Narziss, ein Interieur

Den Höhepunkt des Rundgangs durch das künstlerische Glas der Moderne bildet die Installation „Narziss. Ein Interieur“ von 1971, ein Schlüsselwerk im Werkskorpus von Erwin Eisch. Das Rauminterieur mit einer verspiegelten Glasfigur, die bewegungsunfähig auf das aus ihr herauswachsende Spiegelbild schaut, folgt dem griechischen Mythos des selbstverliebten Jünglings Narziss.

Entwickelt in der Zusammenarbeit von Erwin und Gretel Eisch mit dem Gremanisten und Lyriker Peter Kobbe ist die Narziss-Installation heute als eine weitsichtige künstlerische Kritik an einer Gesellschaft lesbar, die am „Nullpunkt der Moderne“ (Peter Kobbe) in individualistisch-narzisstischer Selbstbespiegelung stagniert.

Das Werk ist 2005 aus dem Stadtmuseum Regensburg als Leihgabe nach Frauenau zurückgekehrt.

 

Vgl. Peter Kobbe; Katharina Eisch-Angus: "Narziß, ein Interieur“. Wie man sich von innen nach außen malt. In: Katharina Eisch-Angus / Ines Kohl / Karin Schrott (Hg.): Erwin Eisch. „Wolken waren schon immer mein letzter Halt“. Glas und Bilder. München 2012, S. 71-128.