Glasmuseum Frauenau

Grenzüberschreitend: Glas und Kunst in Frauenau

Frauenau liegt im Zentrum der Glasregion Bayerischer Wald und an der Grenze zur Tschechischen Republik, dem europäischen Herzland der Glaserzeugung. Zugleich spielt Frauenau eine zentrale Rolle für die internationale Kunstszene in Glas.

 

Im Brennpunkt zwischen handwerklich-industrieller Glasproduktion und der modernen künstlerischen Glasgestaltung entstand das Glasmuseum Frauenau: 1975 wurde es als kommunales Museum für die regionale und internationale Kunst-, Technik- und Sozialgeschichte des Glases gegründet, 2005 wurde es mit neuer Konzeption und Architektur wiedereröffnet.

 

Die Glasmacherei lässt sich in Frauenau bis ins späte Mittelalter zurückverfolgen. Heute arbeiten am Ort noch drei Glashütten: die Freiherr von Poschinger Glasmanufaktur, seit 1568 im Familienbesitz, die 1925 gegründete, ehemalige Krystallglasfabrik Isidor Gistl, die heute als Zweigwerk der Kristallglasfabrik Spiegelau maschinell Trinkgläser fertigt, und die Glashütte Valentin Eisch, die seit 1952 Gläser in Handarbeit erzeugt. Neben den Glashütten produzieren in Frauenau viele Werkstätten, Glasbetriebe und Künstlerstudios.

 

Der Frauenauer Künstler, Maler und Glasbildhauer Erwin Eisch wurde ab 1962 zum europäischen Pionier der Internationalen Studioglasbewegung, die ausgehend von den USA das Glas als Kunstmedium etablierte. In Frauenau brannte 1965 bis 1974 der erste Studioglasofen Westdeutschlands, und seit 1988 schafft die Internationale Akademie Bild-Werk Frauenau ein grenzüberschreitendes und interdisziplinäres Forum für Glas und Kunst.

 

Die manufakturielle Glasproduktion ist in der Gegenwart stark zurückgegangen, dem Druck von Globalisierung und Rezession jedoch setzt man in Frauenau die Kreativität und das Wissen von Glasmachern und Künstlern, und die Unverwechselbarkeit und Feinsinnigkeit des handgearbeiteten Glases entgegen.